Lichtblick No. 3
Das Magazin rund um’s Licht.
«Wer hat das Licht angelassen?» – Eine Eule klärt auf
Huhu, ihr da unten! Ich bin es, eure Nachteule Paula. Und ich habe ein Problem.
Es ist Nacht. Es ist dunkel – oder zumindest sollte es das sein. Aber nein! Überall blinkt, leuchtet und strahlt es. Strassenlaternen, grelle Werbeschilder und Fenster, die heller sind als der Vollmond!
Wisst ihr eigentlich, wie schwierig es geworden ist, eine ordentliche Maus zu finden? Früher konnte ich sie dank meiner fantastischen Nachtsicht auf den Feldern sehen. Jetzt blenden mich LED-Lampen so sehr, dass ich fast wie ein Uhu gegen eine Werbetafel geflogen wäre! Uncool.
Und was ist mit den Sternen? Ich habe meinen Eulenbabys immer von den tollen Sternbildern erzählt. «Da, das ist Orion!» Aber was sehen sie stattdessen? Ein «SALE»-Schild mit 50 % Rabatt. Das ist weder romantisch noch lehrreich.
Lichtverschmutzung, ihr Lieben, ist nicht nur nervig für uns Tiere. Sie stört den natürlichen Rhythmus der Nacht – für euch genauso wie für uns. Schlaflose Nächte, gestresste Eulen (und Menschen), und ehrlich gesagt: Eure Stromrechnung wird auch nicht kleiner.
Also, tut mir und allen nachtaktiven Tieren einen Gefallen: Dreht abends mal das Licht runter. Sterne anschauen ist sowieso schöner als das blaue Leuchten eures Bildschirms. Und vielleicht lasse ich euch dann auch mal wieder ausschlafen – ohne Huhuuu um drei Uhr morgens. Deal?
Und hier noch meine fünf besten Tipps um Lichtverschmutzung zu vermeiden:
1. Nur leuchten, wenn nötig
Nutze Aussenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern. Warum den ganzen Garten beleuchten, wenn du nur kurz den Mülleimer rausbringst? Das spart Energie und schont die Nacht.
2. Licht gezielt einsetzen
Richte Aussenlampen nach unten statt nach oben. Niemand braucht einen leuchtenden Himmel – die Sterne übernehmen das kostenlos und schöner!
3. Warme statt kalte Lichtfarben
Wähle Lampen mit warmweissem Licht (bis 3000 Kelvin). Kaltes, grelles Licht stört den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus von Menschen und Tieren.
4. Abschalten, was nicht gebraucht wird
Lass Licht nicht unnötig brennen. Ob Werbeschilder, Büros oder Schaufenster: Nachts, wenn keiner da ist, können die Lampen aus. Es sei denn, Nachteulen sollen sich den neuesten SALE anschauen …
5. Verdunkeln und abschirmen
Verwende Lampenschirme oder Abdeckungen, damit das Licht nicht in alle Richtungen streut. Und: Vorhänge oder Rollläden helfen, das Licht drinnen zu halten, wo es hingehört.
Mit diesen Tipps wird es nicht nur dunkler, sondern auch nachhaltiger – und die Eulen (und andere Nachtschwärmer) danken es dir!
Eulige Grüsse,
Paula – Expertin für Nachtruhe und Mäusejagd